Geowissenschaftliches Kolloquium SS 2020
Live-Videovortrag, 25.06.2020 16:00 Uhr
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Die Bruchbildung und die Zerbrechung von Gesteinen gehören zu den gut untersuchten geologisch-tektonischen Phänomenen und Prozessen und manifestieren sich u. a. in natürlichen Klüften, Störungen, Scherzone und Brekzien. Als technischer Prozeß ist die mechanische Zerkleinerung von Gesteinen und Erzen seit Jahrtausenden bekannt und spielt bis heute eine fundamentale Rolle, z. B. in der Aufbereitung mineralischer Rohstoffe. Die derzeit noch immer eingesetzten Techniken wie Brechen und Mahlen, letzteres typischerweise in Kugelmühlen o. ä., sind äußerst robust, aber auch ineffektiv im Hinblick auf ihre Bruchbildung und vor allem ihren Energieverbrauch.
In der Fachgruppe Petrologie und Lagerstättenforschung haben wir in den letzten Jahren mit mineralogisch-petrologischer Begleitforschung die Entwicklung eines innovativen Hochgeschwindigkeits-Impaktzerkleinerers von der Erfindung bis zur Markteinführung begleitet. Die Bruchentstehung, -fortpflanzung und letztlich Zerkleinerung der Erze erfolgt bei sehr hohen Impaktgeschwindigkeiten auf äußerst effektive und energie-sparende Weise. Der Vortrag beschreibt die ungewöhnlichen Phänomene und präsentiert ein empirisch und experimentell belegtes Funktionsprinzip.
Gregor Borg ist Professor für Petrologie und Lagerstättenforschung am Institut für Geowissenschaften und Geographie und forscht zu unterschiedlichen Themen wie der geoarchäologischen Herkunftsbestimmung von Rohstoffen, der Entstehung und Aufsuchung von Edel- und Buntmetallvorkommen, dem Verständnis regionaler metallogenetischer Prozesse sowie zur petrologischen Erzcharakterisierung und -aufbereitung.